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Einschulung: Checkliste für Eltern


Einschulung
Die Checkliste zur Einschulung

t-online, Jenni Zwick

09.08.2010Lesedauer: 7 Min.
Zwei Mädchen an ihrem ersten Schultag.Vergrößern des BildesVor der Einschulung müssen Eltern einiges bedenken. (Quelle: dpa-bilder)
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Endlich ist er da: Der erste Schultag! Nicht nur die Kinder sind aufgeregt. Auch Mama und Papa fragen sich, wie ihr Kind wohl in der Schule zurecht kommen wird und ob es auch später noch Lust haben wird, zu lernen. Wichtig ist hier, den Start nicht zu vermasseln. Mit einer guten Vorbereitung und ein paar kleinen Tricks sind Sie auf der sicheren Seite. Wir sagen Ihnen, worauf Sie vor und nach der Einschulung in der ersten Zeit achten sollten und wie Sie Ihrem Kind den Schulanfang erleichtern. Was brauchen Sie unbedingt, was ist eher überflüssig?

Die Schultüte

Egal was drin ist, und egal ob selbstgebastelt oder mit dem Lieblings-Comic-Helden Ihres Kindes - ohne Schultüte ist der erste Schultag kein erster Schultag. Diese Wundertüte gehört einfach dazu und ist eine schöne Tradition in Deutschland. Was rein soll, entscheiden natürlich Sie. Doch an diesem besonderen Tag können Sie ruhig mal ein Auge zudrücken. Ein paar Süßigkeiten, ergänzt durch ein paar nützliche Dinge für den Schulalltag, sollten Sie Ihrem Kind gönnen. Es müssen keine teuren Sachen sein: Aufkleber, ein schönes Haarband, ein besonderes Heft und ein passender Bleistift dazu reichen bestimmt aus, um Ihrem Kind eine Freude zu machen. Wenn es etwas mehr sein soll und sich vielleicht auch noch Verwandte wie Großeltern, Onkel und Tanten beteiligen, kann auch schon mal ein kleines Spielzeug oder eine besonders schöne Brotdose beiliegen. Eine Schultüte bekommt man schließlich nur einmal im Leben.

Tipp: Achten Sie darauf, die Schultüte nicht zu schwer zu befüllen. Ihr Kind muss sie alleine tragen können! Kleinteile können Sie in schönes Seidenpapier einpacken. Dann hat Ihr kleiner Sprössling was zum Auspacken - und wer packt nicht gerne Geschenke aus?

Schulsachen besorgen

Beim Kennenlern-Elternabend oder durch einen Info-Brief von der Schule haben Sie eine Liste bekommen, was Ihr Kind in der Schule brauchen wird. Besorgen Sie die aufgelisteten Dinge rechtzeitig, so vermeiden Sie Stress. Wenn Sie erst am Einschulungstag in die Stadt gehen, um die Liste abzuarbeiten, ist der Streit mit Ihrem dann wahrscheinlich schon ziemlich müden Kind vorprogrammiert. Bevor Sie von der Schule aber keine Informationen haben, sollten Sie auf den Ankauf von Heften, Farbkasten und Wachsmalstiften verzichten. Sonst drohen teure Doppelkäufe, wenn Lehrer ganz bestimmte Produkte vorgeben. Die Schulsachen brauchen Sie am ersten Tag noch nicht in die Schule mitnehmen, außer, es ist extra gefordert.

Tipp: Halten Sie sich an die Vorgaben der Lehrerinnen und Lehrer. Die Pädagogen machen sie in der Regel aus gutem Grund. So sind zum Beispiel bestimmte Hefte besonders gut geeignet, darin das Schreiben zu lernen. Haben Sie ruhig erst einmal Vertrauen in die Expertenmeinung der Lehrkräfte und kaufen das geforderte Unterrichtsmaterial.

Der richtige Ranzen

Eine der teuersten Anschaffungen ist der Schulranzen. Doch hier sollten Sie nicht an der Qualität sparen. Sitzt der Ranzen nicht richtig, kann es zu Haltungsschäden kommen. Ist Ihnen ein Markenmodell zu teuer, schauen Sie lieber nach einem gebrauchtem hochwertigen Schulranzen, als ein billiges Modell zu kaufen. Der Rücken Ihres Kindes wird es Ihnen danken. Prinzipiell sind feste, hochformatige Modelle für Schulanfänger praktisch. Sie sind übersichtlicher und häufig gibt es separate Fächer für Hefte und Bücher, so dass die Schulsachen länger gut in Schuss bleiben. Die wichtigsten Qualitätskriterien für einen guten Ranzen sind Stabilität des Rahmens, ein festes, möglichst auch gepolstertes Rückenteil, und breite, verstellbare und gepolsterte Tragegurte. Außerdem sollte das Eigengewicht des Ranzens nicht zu hoch sein. Die meisten Ranzen wiegen zwischen 900 und 1500 Gramm. Je zierlicher Ihr Kind ist, desto leichter sollte auch das gewählte Modell sein.

Tipp: Nehmen Sie Ihr Kind beim Kauf des Ranzens mit, damit Sie vor Ort ausprobieren können, ob er auch gut sitzt. Ranzen, die nach der "DIN 58124"-Norm gefertigt sind, erfüllen alle wichtigen ergonomischen und sicherheitsrelevanten Voraussetzungen. Diese Norm ist ein wichtiges Qualitätskriterium bei Schulranzen. Die Hersteller wissen das und zeichnen der Norm entsprechende Produkte meist gut erkennbar als solche aus.

Den Ranzen packen

Die Faustregel heißt: Das Gewicht des vollen Ranzens sollte maximal zwölf Prozent des kindlichen Körpergewichts entsprechen. Packen Sie nur die Bücher ein, die Ihr Kind an diesem Tag benötigt. Sprechen Sie wenn nötig mit dem Lehrer und schlagen vor, schwere Bücher in der Schule zu deponieren. Ist dies nicht möglich, ist das gemeinsame Taschepacken mit Ihrem Kind umso wichtiger.

Tipp: Wählen Sie einen festen Zeitpunkt für das Taschepacken. Ideal ist der Vorabend. Wenn Sie immer nach dem Abendessen mit Ihrem Kind zusammen den Ranzen für den folgenden Schultag bestücken, wird Ihr Kind dies schon bald ganz automatisch von allein tun. Der Abend ist fürs Taschepacken besonders gut geeignet. So können Sie sich morgendliche Hektik ersparen.

Das Mäppchen

Neben der Ordnung im Ranzen ist auch eine gewisse Ordnung im Mäppchen wichtig. Ihr Kind findet in einem herkömmlichen Federmäppchen mit Gummischlaufen seine Stifte leichter. Außerdem übt es das Einsortieren und merkt sofort, nämlich an einer leeren Schlaufe, wenn etwas fehlt. Kaufen Sie deshalb im ersten Schuljahr noch kein Etui, in dem die Stifte unordentlich herumfliegen. Diese weichen Mäppchen ohne Sortiermöglichkeiten sind zwar bequem und viele ältere Kinder finden sie cool, im Grundschulalter überfordern sie die Kinder allerdings noch. In den ersten Schuljahren wird Ihrem Kind neben Lesen und Schreiben auch beigebracht, verantwortlich mit seinen Schulsachen umzugehen. Ein gutes Mäppchen kann dabei eine kleine Hilfestellung sein.

Das gesunde Pausenbrot

Und jetzt eine extra Portion Milch? Gerne, aber den Botschaften der Werbung sollten Sie misstrauen. Was uns die Lebensmittelindustrie als gesundes Kinderfrühstück verkaufen möchte, taugt höchstens hin und wieder als Nachtisch. In die Frühstücksbox Ihres Kindes gehört es in der Regel nicht. Zu viel Zucker und viel zu wenig Vitamine und Mineralien! Bedenken Sie, dass Ihr Kind sich konzentrieren muss und viel Energie verbraucht. Packen Sie ihm deshalb frisches Obst, lecker belegte Brote und einen Saft (kein Fruchtsaftgetränk) oder einen Kakao ein. Auch Nüsse und Rosinen können Sie zur Abwechslung ab und an einpacken, sofern Ihr Kind diese gerne isst.

Tipp: Schmieren Sie die Brote schon am Vorabend und halten Sie sie im Kühlschrank frisch - dann haben Sie morgens mehr Zeit. Außerdem kann ein Scheibchen Gurke oder Tomate dafür sorgen, dass das Pausenbrot nicht so trocken ist.

Der Schulweg

Bereiten Sie Ihr Kind auf den Schulweg vor! Es wird möglicherweise bald alleine mit Schulkameraden zur Schule laufen. Da ist eine gute Verkehrserziehung enorm wichtig. Gehen Sie deshalb den Weg von Ihrer Wohnung zur Schule mehrmals gemeinsam ab, erklären Sie Ihrem Kind die gefährlichen, unübersichtlichen Stellen und zeigen Sie ihm, wie es sich hier am besten verhält. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind sicher fühlt. Gehen Sie deshalb in der Anfangszeit immer den gleichen Weg. Nur so bekommt Ihr Kind die nötige Routine. Bedenken Sie, dass Kinder erst ab acht Jahren die Gefahren im Straßenverkehr richtig einschätzen und bewältigen können. Lassen Sie deshalb das Fahrrad am Anfang noch zu Hause. Damit sind Schulanfänger noch überfordert. Für Eltern wichtig zu wissen: Ihr Kind ist auf dem Schulweg über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung versichert.

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Tipp: Der kürzeste Schulweg ist nicht automatisch der beste. Wählen Sie den sichersten Weg, wo zum Beispiel Ampeln oder Zebra-Streifen das Überqueren der Straße erleichtern. Ist er objektiv sicherer, hat Ihr Kind auch auf dem längeren Schulweg vollen Versicherungsschutz.

Der Schreibtisch

Mit der Schulzeit beginnt auch die Hausaufgabenzeit. Wichtig ist ein regelmäßiges Arbeiten in ruhiger Umgebung. Überlegen Sie deshalb, ob Ihr Kind bei Ihnen am Küchentisch seine Hausaufgaben machen soll oder ob Sie ihm lieber einen Schreibtisch ins Kinderzimmer stellen. Anfangs wird Ihr Nachwuchs vielleicht noch gerne in Ihrer Nähe sein, wenn er die Hausaufgaben erledigt. Das ist auch völlig in Ordnung, solange eine ruhige Umgebung vorherrscht, in der sich Ihr Kind auf seine Aufgaben konzentrieren kann und nicht ständig abgelenkt wird. Herrscht Geschwisterlärm, lautes Radio- und Fernsehgedudel oder Geschirrklappern, sollten Sie Ihrem Kind einen Schreibtisch besorgen oder einen Rückzugsort anbieten.

Tipp: Neue Kinderschreibtische sind sehr teuer. Wenn Sie sich einen solchen nicht leisten können oder wollen, spricht nichts gegen die Anschaffung eines neuwertigen Second-Hand-Produkts. Spezialisierte Geschäfte mit sehr guten Angeboten gibt es in jeder größeren Stadt.

Die Hausaufgaben

Ob und wie viele Hausaufgaben in der ersten Klasse vergeben werden, ist stark von der jeweiligen Schule und natürlich dem Lehrer abhängig. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Kind den Schultag besprechen und Revue passieren lassen. Nehmen Sie sich die Zeit und beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrem Kind und den Dingen, die es an diesem Tag in der Schule gemacht hat. Dadurch bekommt es eine Routine, die später bei den „richtigen“ Hausaufgaben wichtig wird. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind schon von Anfang an viele Aufgaben zuhause erledigen muss und es damit überfordert ist, kann das problematisch sein. Durch zu großen anfänglichen Schulstress und Überforderung verlieren die kleinen ABC-Schützen schnell die Lust am Lernen. Das dann wieder zu ändern, kann sehr schwierig werden.

Tipp: Wenn Sie den Eindruck haben, Ihrem Kind wird zu viel abverlangt, sollten Sie zunächst bei anderen Eltern nachfragen, ob deren Kinder ähnliche Probleme haben. Ist das der Fall, sollten Sie das Gespräch mit dem Lehrer suchen.

Die Eingewöhnungszeit

Die Anfangszeit in der Schule ist anstrengend für Ihr Kind, auch wenn es sich wahnsinnig auf die Schule gefreut hat. Geben Sie ihm deshalb Zeit sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Gönnen Sie ihm Ruhe und vermeiden Sie unnötigen Freizeitstress. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind schon nachmittags müde ist, sollten Sie es nicht auch noch zum Musikunterricht oder zum Sportverein schleppen. Schenken Sie Ihrem Kind Zeit - auch Zeit, die es mit Ihnen verbringen kann. Oft verlangen Kinder in der Schulstartphase mehr Nähe, möchten mehr kuscheln und wieder mehr vorgelesen bekommen. Das heißt nicht, dass es in der Schule nicht klar kommt oder gar einen Schritt in der Entwicklung zurück geht. Es braucht in dieser spannenden Zeit eines ganz neuen Lebensabschnitts einfach jemanden, der ihm Rückhalt und Geborgenheit gibt. Und wer könnte das besser als Sie?

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