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Bettnässen: Acht Fragen und Antworten zum Bettnässen


Bettnässen
Acht Fragen und Antworten zum Bettnässen

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Aktualisiert am 23.01.2013Lesedauer: 4 Min.
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Das nächtliche Einnässen ist eine Belastung für Kinder und Eltern.Vergrößern des Bildes
Nächtliches Einnässen belastet Kinder und Eltern. (Quelle: archiv-bilder)

Wenn ein Kind, das schon trocken war, plötzlich nachts ins Bett macht, sind Eltern verunsichert. Ist es nur ein kleines Malheur oder eine Krankheit? Hat es körperliche oder seelische Ursachen? Und die drängendste Frage ist: Was kann man dagegen tun? Hier finden Sie Antworten auf acht häufige Fragen zum Thema Bettnässen.

Was ist Bettnässen?

Unter Bettnässen, beziehungsweise Enuresis, so der medizinische Fachausdruck, versteht man das Einnässen des Kindes im Schlaf nach Vollendung des fünften Lebensjahres. Man unterscheidet eine primäre Enuresis, das Kind war nachts noch nie länger als sechs Monate trocken, und eine sekundäre Enuresis, bei welcher das Kind des nachts wieder einnässt, nachdem es dies bereits länger als sechs Monate nicht getan hatte.

Was sind die Ursachen von Bettnässen?

Die Ursachen von Bettnässen sind bei der primären und der sekundären Enuresis meist verschieden. Hat das Kind den fünften Geburtstag hinter sich und nässt es nachts noch ein, sollten in jedem Fall Erkrankungen wie Infektionen, Diabetes oder eine Fehlbildung ausgeschlossen werden.

Primäre Enuresis: Primäre Enuresis hat häufig mit einer verzögerten körperlichen Reifung zu tun. Bei einigen Kindern ist die Blase nicht altersgerecht entwickelt, andere spüren ihre volle Blase im Schlaf nicht. Ein Grund für das Bettnässen ist ein Mangel des antidiuretischen Hormons (ADH), das für die Drosselung der Harnproduktion während der Nachtstunden verantwortlich ist. Ein Mangel dieses Botenstoffes führt dazu, dass in der Nacht mehr Harn produziert wird, als die Blase fassen kann. Diese Form des Bettnässens kann auch familiär gehäuft auftreten und hat dann vermutlich genetische Ursachen.

Sekundäre Enuresis: Bei der sekundären Enuresis spielen häufiger psychische Ursachen eine Rolle. Nässt ein Kind wieder ein, nachdem es lange trocken war, können unerwartete Veränderungen im Leben des Kindes die Ursache sein. Dies kann die Geburt eines Geschwisterkindes, der Verlust eines Familienmitgliedes, ein Trennungserlebnis oder ein Umzug sein. Zunächst müssen aber andere Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionen oder Diabetes ausgeschlossen werden.

Ist Bettnässen ein weit verbreitetes Problem bei Kindern?

Ja, Bettnässen gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Circa zehn Prozent der Siebenjährigen und immerhin noch mehr als sieben Prozent der Zehnjährigen sind nachts nicht zuverlässig trocken. Es sind circa doppelt so viele Jungen wie Mädchen von der Enuresis betroffen. In Deutschland wird die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen auf 600.000 bis 700.000 geschätzt.

Wie kann Bettnässen behandelt werden?

Hat das Kind seinen fünften Geburtstag hinter sich und nässt noch regelmäßig nachts ein, sollten betroffene Eltern mit ihrem Kind zum Kinderarzt gehen, damit dieser die Ursachen des Einnässen erforschen und eine geeignete Therapie vorschlagen kann. Hilfreich ist das Führen eines Blasentagebuchs, in dem das Trinkverhalten sowie jeder Gang zur Toilette und jede trockene beziehungsweise nicht trockene Nacht eingetragen werden. Ein gut geführtes Blasentagebuch ist notwendig, damit der Arzt die richtige Therapie für das Kind vorschlagen kann. Sollte ein Mangel des antidiuretischen Hormons vorliegen, können Präparate verschrieben werden, die diesen Mangel ausgleichen.

Um die Belastungen in der Familie zu senken, kann der Kinderarzt saugfähige Unterwäsche für die Nacht empfehlen. Saugfähige Unterwäsche kann dem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben und den Stressfaktor Bettnässen für die ganze Familie entschärfen, so dass das Kind sich wohler fühlt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder sowie deren Eltern in ihrem nächtlichen Schlafrhythmus nicht unterbrochen werden. Durch saugfähige Unterwäsche kann das Kind trotz des nächtlichen Einnässens ein ganz normales, aktives Kinderleben führen und ohne Angst vor einer Blamage bei Freunden übernachten oder an Klassenfahrten und Sommer-Camps teilnehmen.

Was ist ein Blasentagebuch?

Das Blasentagebuch ist ein notwendiges Hilfsmittel für den Arzt, um besser herauszufinden, warum ein Kind nachts einnässt, damit er eine individuelle und passende Therapie vorschlagen kann. Dafür ist es notwendig, dass für mindestens drei Tage das Trinkverhalten sowie jeder Toilettengang und alle Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Blase dokumentiert werden.

Ist ein Kind psychisch krank, weil es ins Bett macht?

Nein, dieses Vorurteil ist überholt. Bettnässen wurde früher fast ausschließlich als Ausdruck einer Verhaltensstörung des Kindes gedeutet. Heute haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass die primäre Enuresis in den seltensten Fällen psychische Ursachen hat. Vielmehr hat es sich bestätigt, dass psychische Störungen eher Folgen des Bettnässens sein können.

Wie können Eltern und die Familie das betroffene Kind unterstützen?

Eltern sollten zunächst ganz offen mit ihrem Kind über das Bettnässen sprechen. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass viele Kinder darunter leiden und es mit diesem Problem nicht alleine ist. Kaum ein Kind nässt extra und bewusst ein. Schimpfen Sie nicht mit Ihrem Kind und geben ihm Zuspruch bei erlittenen Rückschlägen. Suchen Sie sich Unterstützung bei einem Kinderarzt.

Kann saugfähige Unterwäsche betroffenen Kindern helfen?

Ja, für viele Kinder und Jugendliche aber auch für die betroffenen Eltern stellt saugfähige Unterwäsche eine Erleichterung oder Entlastung dar. Kinder empfinden das Aufwachen in einem nassen Bett oder Schlafanzug häufig als frustrierend und demütigend, Eltern sind oft mit der vielen nassen Bettwäsche überfordert. Ein erholsamer Schlaf ohne nächtliche Störung durch das Wechseln von Bettzeug und Pyjama ist für Kinder extrem wichtig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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