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Kinderärzte fordern Verbot von XXL-Softdrinks


Kindergesundheit
Ärzte fordern Verbot von XXL-Softdrinks

afp, t-online, rev

22.10.2012Lesedauer: 2 Min.
Unter 0,5 Litern gibt es Softdrinks in den großen Kinoketten in Deutschland nicht.Vergrößern des BildesUnter 0,5 Litern gibt es Softdrinks in den großen Kinoketten in Deutschland nicht. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ein mittlerer Becher Cola enthält bei McDonald's oder Burger King 0,6 Liter, ein großer 0,94. Aber auch Zwei-Liter-Softdrinks werden nicht selten verkauft: Amerikanische Zustände, von denen wir in Deutschland jedoch gar nicht so weit entfernt sind. Wie Bürgermeister Michael Bloomberg in New York, fordern deshalb nun auch deutsche Kinderärzte und Verbraucherschützer ein Verbot für XXL-Softdrinks.

So viele Kalorien wie eine große Lasagne

Am extremsten ist es hierzulande in den großen Kinoketten. Wer seine Filme ungern durstig schaut, kann sich einen halben Liter Cola, Fanta oder Sprite mit in den Kinosaal nehmen. In kleineren Mengen sind die Softdrinks nicht zu haben - mehr hingegen geht fast immer: Für den besonders großen Durst gibt es auch 1,5-Liter-Drinks. Diese kosten zwischen 5,50 und sechs Euro und gehen ordentlich auf die Hüfte. Ein solcher Riesenbecher enthält 630 Kilokalorien - das entspricht etwa einer großen Portion Lasagne. Aber vor allem junges Publikum schreckt das kaum ab, wie der Berliner "Tagesspiegel" berichtet

Kinderärzte fordern Beschränkung: maximal 0,3 Liter für Kinder

Vergleichbare Verhältnisse findet man hier sonst nur in der Fast-Food-Kette Subway vor. In den Sandwich-Läden werden die Softdrink-Becher mit bis zu 0,75 Litern gefüllt. Obwohl Deutschland damit noch längst nicht amerikanische Standards erreicht, sehen Kinderärzte und Verbraucherschützer diese Mengen mit Besorgnis und fordern ein Verkaufsverbot für Softdrinks in XXL-Größen.

Die Portionsgrößen der süßen Limos sollten bei Kindern auf 0,3 Liter und bei Erwachsenen auf 0,4 Liter beschränkt werden, fordert Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die in ihrer Arbeit immer häufiger mit übergewichtigen Kindern zu tun haben. Im Gegensatz zu Wasser seien Limonaden keine Nahrungs-, sondern Genussmittel, erklärt Fegeler gegenüber dem "Tagesspiegel" und macht klar: "Bei Genussmitteln sind wir entschieden gegen exzessive Mengen."

Flüssige Kalorienbomben

Für Ernährungsexperten gilt es als erwiesen, dass zuckerhaltige Softdrinks die schlimmsten Kalorienbomben sind und massiv zum Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen beitragen. Ein Grund ist, dass sie viele Kalorien liefern, ohne satt zu machen.

Softdrink-Limit nach New Yorker Vorbild

Anne Markwardt von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch verwies dazu im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" auf das Vorbild New Yorks. Dort will Bürgermeister Michael Bloomberg den Ausschank von zuckerhaltigen Getränken in Restaurants, Fastfood-Ketten und Kinos ab März nächsten Jahres nur noch in Bechern erlauben, die maximal einen halben Liter fassen. Als "Maßnahme, die es den Verbrauchern erleichtern würde, sich gut zu ernähren", sieht Markwardt ein solches Gesetz. Zudem möchte die Verbraucherschützerin auch sämtliche Limonaden aus Getränkeautomaten in Schulen verbannen und stattdessen Wasserspender aufstellen.

Solange wir nicht aus Eimern trinken: Aigner gegen neues Gesetz

Dagegen lehnt Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) eine gesetzliche Regelung ab. "In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Strafsteuern für Cola oder Chips für die Gesundheitsförderung unwirksam sind", sagte eine Sprecherin Aigners dem "Tagesspiegel". Laut der Ministerin seien begrenzte Bechergrößen nicht mehr als Symbolpolitik und es bestehe ohnehin kein Handlungsbedarf: "Anders als in den USA ist es in Deutschland zum Glück immer noch üblich, aus Gläsern und Bechern zu trinken und nicht aus Eimern."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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