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"Vergewaltigungstag": Politikerin warnt Schulen vor sexuellen Übergriffen


"Verstörender TikTok-Trend"
"Vergewaltigungstag": Politikerin warnt Schulen

Von dpa, raf

Aktualisiert am 24.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Online-Plattform TiktokVergrößern des BildesEin Trend macht Schulen sorgen. (Symbolfoto) (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa-bilder)
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Er soll angeblich am 24. April stattfinden: der "Nationale Vergewaltigungstag". Nun warnt eine Politikerin Schulen.

Das Video zeigt einen dunklen Platz, nur von einer schwachen Laterne erleuchtet. "Der 24.4.2024 wird sehr schlimm für alle Mädchen", ist in einem Video auf der Plattform Tiktok zu lesen. "Warum?", wollen Personen in den Kommentaren wissen. Eine der Antworten: "Da dürfen alle Männer/Jungs mit Mädchen alles machen." Am 24. April sei "National Rape Day", da seien alle Arten von sexuellen Übergriffen legal. Das ist natürlich falsch, Straftaten bleiben Straftaten.

Trotzdem werden immer wieder junge Mädchen und Frauen, die TikTok nutzen, verunsichert. Seit 2021 kursiert die Idee auf TikTok. Längst hat die Plattform alle Inhalte zum Thema gesperrt. Gegen die Verbreitung hilft es wenig, die Jugendlichen greifen zu "Algospeak", um den Algorithmus zu umgehen: Sie suchen nach "National rp day", "grape day" oder "April24" – und finden entsprechende Inhalte.

"Verstörender TikTok-Trend"

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat deshalb nun die Schulen vor Falsch-Informationen aus dem Internet zum Thema sexuelle Belästigung von Mädchen und Jugendlichen am Mittwoch, dem 24. April, gewarnt. Der "National Rape Day" (deutsch: Nationaler Vergewaltigungstag) sei ein "verstörender TikTok-Trend". Am 24. April könne er auf die Schulen Auswirkungen haben, schrieb Günther-Wünsch am Dienstag in einem Brief an die rund 800 Berliner Schulen, der der Deutschen-Presse Agentur vorliegt.

Zum ersten Mal sei 2021 über ein TikTok-Video aufgefordert worden, am 24. April junge Frauen und Mädchen anzufassen und zu belästigen, weil diese Handlungen an diesem Tag angeblich nicht bestraft würden, heißt es in dem Brief. Zwar sei das Video gelöscht und die Behauptung bereits damals als Falschmeldung enttarnt worden. Das Thema halte sich jedoch hartnäckig. "Aktuell wird diese Falschmeldung erneut vermehrt von TikTok-Nutzern aufgegriffen und findet u.a. in Chats Verbreitung an Schulen." Verlässliche Informationen sind im Internet bisweilen schwer zu finden – in der Schule könnten die Kinder sie aber suchen.

Schulen von Schülerinnen angesprochen

Günther-Wünsch forderte die Schulen auf, im Lehrerkollegium ein Bewusstsein für diese Form von Fake News im Internet zu schaffen. Schüler und Schülerinnen, die das Thema ansprechen, sollten ernst genommen werden. Lehrer und Lehrerinnen sollten bei dem Thema sexuelle Übergriffe aufmerksam und handlungssicher sein. "Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung sind Straftaten nach § 177 StGB, die unmittelbar zur Anzeige gebracht werden müssen. Dies gilt auch für das Verbreiten von Inhalten, die zu rechtswidrigen Taten auffordern."

Auch eine Kampagne, die als schlechter Scherz von Internet-Trollen begann, kann eine echte Gefahr bergen. "Bereits seit 2010 wird das Gerücht von Trollen immer wieder aufbereitet", erklärt Thilo Manemann, Monitoring-Experte der Amadeu Antonio Stiftung, gegenüber "Belltower.News".

"TikTok ist eine Plattform, die vor allem jungen User*innen verwenden, die mit den Ursprüngen dieser frauenhassenden Erzählung des 'National Rape Day' aus der Twitter und Imageboard-Gemeinde nicht vertraut sind. Deshalb reagiert die Community alarmiert und genau das ist es, was die Trolle wollen: einschüchtern, Angst verbreiten und Menschen verletzen." Gefährlich werde das Ganze, wenn sich doch vereinzelt User dadurch angespornt fühlten. Außerdem könne die Thematisierung von Vergewaltigungen für Betroffene retraumatisierend wirken.

Verwendete Quellen
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