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Schule: Unterricht unmöglich? So denken unsere Leser


Schulalltag
Unterricht unmöglich? So denken unsere Leser

t-online, tze

Aktualisiert am 28.08.2012Lesedauer: 2 Min.
Lehrer hilflos - wie lernen Schüler Disziplin?Vergrößern des BildesLehrer hilflos - wie lernen Schüler Disziplin? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Respektlose Schüler, unfähige Lehrer, kaputtes Schulsystem, egoistische Eltern, die sich aus der Erziehunsgverantwortung stehlen - sieht der Alltag an deutschen Schulen wirklich so düster aus? Die Eltern-Redaktion von t-online.de hat kürzlich über ein Gymnasium in Darmstadt berichtet, deren Rektor sich in einem Brief an die Eltern über Disziplinlosigkeit und Mobbing beklagt hatte. Woran liegt das, und was kann man dagegensetzen? So haben unsere Leser den Fall kommentiert.

Eindeutiges Abstimmungsergebnis: Eltern müssen für Disziplin sorgen

"Wer ist dafür verantwortlich, Kindern Disziplin beizubringen?", haben wir in einer Abstimmung zum Artikel gefragt. Rund 3400 Leser haben teilgenommen. Eindeutiges Ergebnis: 86 Prozent sind der Meinung, dass dies die Pflicht der Eltern ist. Nur ein Prozent der Leser hält es für die Aufgabe der Lehrer. 13 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Elternhaus, Schule und Sozialpädagogen dabei zusammenwirken müssen.

Viele Leser werfen den Eltern Versagen vor

Diese Meinung spiegelt sich auch in den über 400 Leserkommentaren zum Artikel wider. Die überwiegende Mehrheit sieht die Erziehungsverantwortung bei den Eltern, denen nicht wenige Leser schlichtweg Versagen vorwerfen. Tenor ist, dass Disziplin und Ordnung im Elternhaus vernachlässigt würden und Schüler keinen Respekt mehr vor Lehrern hätten. Einige Leser sind der Meinung, dass die Erziehung zu kurz komme, wenn beide Eltern berufstätig sind. In manchen Kommentaren treten auch Generationenkonflikte zutage, wenn die "antiautoritäre 68er-Generation" zum Sündenbock gemacht wird.

Wird das Schulsystem kaputtgespart?

Einzelne Stimmen werfen dagegen den Lehrern Unfähigkeit und verfehlte Berufswahl vor. Harsche Kritik üben sehr viele Leser überdies am Schulsystem, das derart kaputtgespart werde, dass guter Unterricht nicht mehr möglich sei. Andere wiederum sehen eine Kollektivschuld bei der heutigen Gesellschaft oder beim hohen Ausländeranteil an manchen Schulen.

"Harte Strafen" für Schüler - aber auch für Eltern

Wie sollen die Schulen mit disziplinlosen Schülern umgehen? Der Ruf nach "harten Strafen" zieht sich durch die Leserkommentare. Die Bandbreite reicht von Schulverweisen bis zum Entzug des Kindergeldes. Mehrfach wurde Kameraüberwachung gefordert - nicht nur auf Schulhöfen, sondern auch in den Klassenzimmern.

Mobbing: Keiner muss sich beleidigen lassen

"Wenn ich schon bei 'Schlampe' oder 'Hure' anfangen würde zu ermahnen, dann würde ich gar nicht mehr fertig" - solche Aussagen schockieren Karoline Roshdi. "Diese Lehrer lassen sich versteckt beleidigen, das geht nicht, niemand muss sich beleidigen lassen", kritisiert die Kriminalpsychologin. Aber das ist Teil der alltäglichen Gewalt an Schulen und damit Gegenstand der Seminare von IPBM, Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement. "Man muss schneller einschreiten, man muss frühzeitig Grenzen setzen."

Wenn ein Amoklauf stattfindet oder eine Klasse nicht mehr zu unterrichten ist, dann häufen sich die Anfragen bei IPBM. Lösungen sind nicht einfach zu finden. Konsequenz in der Umsetzung ist gefragt. Kommunikation und Zusammenarbeit verschiedener Stellen scheint der Schlüssel. Lesen Sie mehr zum Krisenmanagement in Schulen und wie man alltäglicher Gewalt an Schulen begegnet.

Hier haben wir eine Auswahl aus rund 400 Kommentaren zusammengestellt, die die am häufigsten genannten Argumente widergeben:

Kritik an den Eltern Kritik an den Lehrern
Die Erziehung ist Sache des Elternhauses. Die Eltern müssen den Kindern Verhaltensgrenzen aufzeigen. Werden diese überschritten, muss es spürbare Konsequenzen geben. Wenn Kinder keine Ordnung und Disziplin kennen und so in den Unterricht kommen, haben es selbst gute Lehrer schwer, einen ordentlichen Unterricht abzuhalten und dem Bildungsauftrag nachzukommen. (Peter) Es ist erstaunlich, mit welch mangelnder Qualifikation man offenbar Lehrer werden kann. Lediglich die fachliche Ausbildung ist in den meisten Fällen Voraussetzung. Der Umgang mit Kinder oder gar Kindern, deren Elternstube versagt hat, stellt sie vor unlösbare Aufgaben. In vielen Fällen muss man aber dadurch auch sagen, dass sie schlichtweg den falschen Beruf ergriffen haben. Jede Berufsgruppe muss sich auf den "Markt" vorbereiten. (LUS)
Erziehung findet in einem Gros der Elternhäuser nicht mehr statt. Zerstritten, zerrüttet, getrennt, geschieden, vereinzelt und vereinsamt; das ist doch die tragische Wirklichkeit vieler Elternhäuser. Kein Halt, keine Orientierung und kein emotionales Zuhause für die Kinder, dafür aber deren Abgleiten in Ersatz- und Scheinwelten mit eigenen Regeln. (Kolkrabe) Lehrer aus dem Beamtenstand nehmen und spätestens alle zwei Jahre durch ein entsprechendes Gremium und unter Beteiligung der Eltern auf den "Prüfstand" stellen. Viele der heutigen Pädagogen sind eine schlichte Katastrophe. Fachlich miserabel, menschlich definitiv nicht zur Pädagogik geeignet. (rap)
Da ich selbst Gymnasiallehrer bin, weiß ich genau, wie die Situation ist und der Kollege hat mutig gesagt, was sonst vom Ministerium verschwiegen wird. Die Eltern dürfen Schüler nicht nur in der Schule parken, sie müssen die Kinder erziehen und Grundwerte vermitteln. (Lothar) Wer schützt unsere Kinder vor unfähigen Lehrern oder Lehrern die bereitwillig mitmachen, wenn einzelne Schüler von Schülergruppen gemobbt werden. Wer schützt sie vor Lehrern, die sich vor eine zehnte Klasse stellen und laut sagen, dass Ihnen egal ist, ob die Schüler mitarbeiten. (Vater)
Seit vielen Jahren mache ich als Vater von drei Kindern Elternarbeit in Kindergärten und Schulen. Was ich erleben muss, spottet jeder Beschreibung. Kinder ohne jegliches Sozialverhalten, die sich an keinerlei Regeln oder Ermahnungen des Lehrköpers halten, erschrecken mich zutiefst. Es kann nicht Aufgabe einer Schule sein, erzieherische Elternarbeit zu betreiben. (Kritiker) Es liegt an den, Eltern und Lehrern. Habe das bei meinen Söhnen mitbekommen. Es gibt Lehrer die nicht fähig sind, spannend, sinnvoll zu unterrichten und nur schreien. Eltern die Ihren Kindern alles durchlassen und Sie nicht erziehen. Viele Lehrer sind zu schwach um sich durchzusetzen. (Karin)
Bin selbst Mutter von vier schulpflichtigen Kindern. Wenn die Kinder zuhause keine Disziplin und Ordnung lernen, lernen sie es auch nicht in der Schule. Mittlerweile gehen doch viele Mütter arbeiten, nicht weil sie es finanziell müssen sondern weil das nicht so anstrengend ist, als sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern. (Elia) Lehrer und Erziehungsprofis? Ich habe gerade angefangen Lehramt zu studieren und habe erfahren, dass gerade einmal zwölf Prozent meines Studiums pädagogisch ausgerichtet sind. Die Lehramtsausbildung für das Gymnasium bringt "Fachidioten" hervor aber keine Pädagogen. (Brauni)
Eltern die beide berufstätig sind haben wenig Zeit und schieben die Erziehung auf Lehrer und Erzieher, die Kinder werden acht Stunden und länger in Kinderdepots verschoben. (Maya) Reine Wissensvermittlung alleine zeichnet Lehrer nur teilweise aus, individuelle Charakterstärke, Persönlichkeit und rhetorische Schlagfertigkeit disziplinieren jeden Schüler weitaus eindrucksvoller als jede Strafaktion.
Kritik an Schulsystem und Gesellschaft
Die Schule verkommt immer mehr zu einer Verwaltungsaußenstelle der Schulbehörde. Die Klassen sind zu groß, es wird an guten Lehrern und deren Qualifizierung gespart, die Fächer- und Stundenzahlen sind horrend, der Lehrplan ist zu umfangreich. Lernen ist nicht mehr ein erfüllendes Erlebnis sondern eine frustrierende Verschaufelung von Wissen ins Gehirn. (wernie)
Ich als Schüler aus Rheinland-Pfalz kann nur sagen: Schulen sind wirklich unterirdisch geworden: es fehlen Lehrer (ca. zehn Std Ausfall/ Woche) und der Unterricht bringt kaum mehr was durch viel zu große Kurse(Klassen) oder teilw. unausgebildete Lehrkräfte wie Studenten, ehemalige Chorleiter, etc. (Schüler)
Das Schulsystem hat sich geändert und zwar nicht zum Vorteil. Heute muss man sich nach Schwächsten richten, die bestimmen auch den Unterrichtsstoff. (Hausmeister)
Die katastrophale Schulpolitik hat viel Schuld. Immer mehr Zusatzarbeiten für die Lehrer, Einsparungen durch Zusammenlegung von Klassen und Schulen. Lehrer abgekämpft bis zur Selbstaufgabe. Muss an einem Tag acht Stunden unterrichten, dabei dreimal den Schulort wechseln. Das schafft Burnout-Lehrer-Vorbilder für unsere Schüler. (Leerer)
Die Probleme liegen in der Gesellschaft und dem Umgang miteinander - Schule ist nur ein Spiegel. Verwahrlosung greift um sich. Sparmaßnahmen: u. a. Kommunen als Schulträger drücken Verwaltungsaufgaben an die Schulen und kürzen gleichzeitig der Schulsekretärin die Stunden, die Arbeit bleibt zusätzlich an Lehrer und Schulleitung hängen - da ist keine pädagogische Arbeit mehr vernünftig möglich. (externerbeobachter)
Richtig ist doch ,dass unsere Jugend unsere Gesellschaft widerspiegelt. Unsere Gesellschaft ist eine "Höher-Schneller-Weiter-Besser"-Gesellschaft. Wir brauchen eine geistig-moralische Wende. (OskarWasserstrahl)
es geht nicht um die Frage "wer ist Schuld" (Vergangenheit), sondern darum, wer sich (selbst) dafür als verantwortlich sieht und bereit ist, aktiv zu werden. Und diese Verantwortung müssen letztlich mehrere Gesellschaftsbereiche (Lehrer, Schule, Schulträger, Eltern, Gesellschaft, Politik) in Zusammenarbeit übernehmen. Jeder Teil ist für sich alleine überfordert. Es geht letztlich um nicht weniger, als unsere Kinder zu top Fachkräften und motivierte Eltern auszubilden! (ElternTeil)
Ich bin Jahrgang 1970 und bei uns an der Realschule war "Mobbing" (Schüler-Schüler, Schüler-Lehrer) an der Tagesordnung. Damals hieß es nur noch nicht Mobbing und gab noch kein Medieninteresse daran. Der Anteil ausländischer Kinder war gering. Es ist kein Phänomen von Migranten- oder Unterschichtenkindern und es ist auch nicht neu. Es gibt nicht den einen Sündenbock, so gerne das manche auch hätten. (Rajnos)
Kommt einen einzigen Tag mit mir zu meiner Schule und seht was uns dort alles widerfährt. Ich habe schon auf dem Schulweg Angst. Prügel, abzocken, man wird mit Kartoffeln beworfen, als deutsches Schwein oder Nazi, als feiges Deutschkind und Ungläubiger beschimpft. Ich und viele andere haben nur noch Angst. Tut nicht so, als wären alle Schüler so. (ein Schüler)
Ich habe an einer Schule mit Kindern aus zwölf Nationen gearbeitet und möchte berichten, dass wir es mit einem guten pädagogischen Konzept in enger Zusammenarbeit mit den Eltern geschafft haben, dass ein friedliches, bereicherndes Miteinander möglich wurde. (Mary Poppins)
Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, Klassen mit ausländischen Kindern oder sozial Schwachen mit einem Anteil ab 25 %, kann kein Lehrer vernünftig unterrichten. (Wolfgang)
Was tun?
Härtere Strafen einführen bis hin zum Schulausschluss und das Mobbergesindel hört ganz schnell auf. Auch eine einheitliche Schuluniform könnte helfen, so erkennen die Rowdys, das hier alle gleich sind. (Sindy)
Härteste Strafen für die Kinder und Jugendliche und Entzug des Kindergeldes für die Eltern. (Unverständiger)
Wer sich in der Schule nicht an die Regeln hält, muss je nach Ausmaß von der Schule suspendiert werden und die freie Zeit für Sozialstunden opfern. (Tanja)
Schüler sofort und konsequent nach Hause schicken und für jeden abgebrochenen Tag den Eltern einen Bußgeldbescheid von 100 Euro zustellen.
Setzt Kameras in den Unterrichtsräumen ein und entfernt gnadenlos was stört. Dann können zumindest die ausgebildet werden, die mit entsprechenden Grundwerten in die Schule kommen. (Balko)
Früher gab es noch die "Kopfnoten" Fleiß, Mitarbeit und Verhalten. Hier konnte man die Persönlichkeitsstruktur ablesen. Heute gibt es das nicht mehr in Entlassungszeugnissen, damit ja das positive Zeugnisrecht als Mogelpackung erhalten bleibt. Wenn schlechtes Verhalten nicht sanktioniert werden kann, dann kann es auch nicht korrigiert werden. (Arbeitgeber)
Wenn wir nicht schleunigst die Disziplin wieder herstellen, dann werden wir untergehen. Ich wurde auch noch körperlich gestraft, aber niemals unangemessen oder übertrieben, es hat mir sicherlich nicht gefallen aber auch nicht geschadet. (Casimir)
Wer den Unterricht stört, wird nach drei Ermahnungen für eine Woche vom Unterricht ausgeschlossen. Warum sollen die Schüler, die etwas lernen wollen unter einen Störenfried leiden. Wiederholt sich dieses, wird der Schüler von der Schule verwiesen. Unterricht zu Hause auf Kosten der Eltern. Wer so ohne Schulabschluss bleibt, bekommt auch kein Harz IV. (Buggi)
Führt bitte das Sozialverhalten als Zeugnisnote ein ... und zwar für alle Stufen! (Benno)
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