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Vaterschaft: ein liebevoller Papa ist wichtiger als ein enttarnter Samenspender


Vaterschaft
Ein liebevoller Papa ist wichtiger als ein enttarnter Samenspender

dpa-tmn, Johanna Uchtmann, dpa

06.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Erzeuger oder nicht - auf eine liebevolle Bindung kommt es an.Vergrößern des BildesOb Erzeuger oder nicht - auf eine liebevolle Papa-Kind-Bindung kommt es an. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Es muss ein Schock sein, wenn Kinder erfahren, dass Papa gar nicht ihr leiblicher Vater ist. Oft gerät das vertraute Familienbild ins Wanken. Noch komplizierter wird es, wenn die Kinder wissen wollen, von wem sie abstammen. Wenn Kinder aus einer Samenspende entstanden sind, ist es für sie nicht leicht, später den Namen des Vaters herauszufinden, auch wenn ein Urteil zur anonymen Samenspende dies nun erleichtert hat. Aber warum ist das überhaupt nötig? Das sagt ein Psychologe zum Thema Vaterschaft.

Die Ähnlichkeit mit dem Vater ist nicht immer offensichtlich. Aber es gibt diese kleinen Momente: beim Lächeln, beim Schlendern, beim Tagträumen. Ist der Vater ein anonymer Samenspender, wird es diese Augenblicke niemals geben - aber das macht nichts, meint ein Psychologe. Wächst ein Kind in einer intakten Familie auf, muss es seinen leiblichen Vater nicht um jeden Preis kennen.

"Die emotionale Bindung ist entscheidend"

"Grundsätzlich geht es Kindern gut, wenn sie Vater und Mutter in ihrer Nähe haben", sagt der Diplompsychologe Klaus Neumann. Für die psychische Gesundheit des Kindes sei es allerdings nicht maßgeblich, dass der Mann, den es Papa nennt, auch der Erzeuger ist. "Die emotionale Bindung zu den tatsächlich vorhandenen Eltern ist entscheidend."

Ungeklärte Herkunft kann zur Belastung werden

"Woher komme ich? Wohin gehe ich?" Das seien ganz natürliche Fragen, die sich jeder im Leben einmal stellt, sagte Neumann. Wenn ein Kind aber keine Chance hat, das Woher jemals herauszufinden, könne das durchaus eine psychische Belastung sein, findet der Kinderschutzbeauftragte des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und betont: "Dann braucht so ein Mensch Begleitung."

Wie Eltern das Kind unterstützen können

Diese Aufgabe erfüllen am besten die sozialen Eltern, also die, bei denen ein solches Kind aufgewachsen ist. Mit ihnen klärt der Jugendliche: "Was entdecke ich in mir, was den beiden nicht zuzuordnen ist?" Woher kommt der Hang zu Chaos? Woher das Händchen für Musik? So kämen viele Kinder mit ihrer unbekannten Herkunft besser zurecht. "Es ist zwar eine Krise, durch die sie hindurch müssen", sagt Neumann. Aber daraus entstünden nicht zwangsläufig ernste psychologische Folgen.

"Es war ein Samenspender" - hart, aber ehrlich

"Du stammst aus der Samenbank, Schatz" - eine solche Erklärung ist kein leichter Schritt. Aber ein notwendiger, sagte Neumann. "Es ist ein Gebot der Fairness." Der richtige Zeitpunkt hängt vom Kind ab. "Wenn die Frage gestellt wird, sollte man darauf eingehen - aber altersangemessen." Spätestens, wenn das Kind 18 Jahre alt ist, gehört für Neumann die Wahrheit auf den Tisch. "Ich finde, dann hat es das Recht, diesen letzten Raum in dem großen Schloss zu betreten, der bisher verriegelt war."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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